TBI - Transatlantic Business Initiative
Mit der Gründung der „Transatlantic Business Initiative“ (TBI) wurde im Rahmen einer virtuellen „Kick-off“-Veranstaltung eine neue Regionalinitiative der deutschen Wirtschaft aus der Taufe gehoben. Die TBI soll neuen Schwung in die transatlantischen Beziehungen bringen, und wird vom BGA und drei weiteren Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft, dem Bundesverband deutscher Banken (Bankenverband), dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) sowie dem Deutsche Industrie und Handelskammertag (DIHK), getragen.
Die „Transatlantic Business Initiative“(TBI) setzt sich für eine Stärkung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und der EU sowie den USA und Kanada ein. Ziel ist, offen über Differenzen zu sprechen und konstruktive Lösungen zu finden. Die Förderung der transatlantischen Beziehungen soll wieder einen höheren, und damit ihr gebührenden Stellenwert in Berlin und Brüssel bekommen. Die TBI soll der Ansprechpartner für wirtschaftspolitische Fragestellungen insbesondere für die Bundesregierung und die Regierungen der USA, Kanadas sowie die EU-Institutionen werden.
In der virtuellen „Kick-off“-Veranstaltung, die mit hochrangigen Rednern aus Kanada und den USA aufwarten konnte, begrüßte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier den Zeitpunkt für das stärkere Engagement der Wirtschaft zur Förderung der transatlantischen Beziehungen. Der Amtsantritt der neuen US-Regierung hat Hoffnungen auf eine bessere Zusammenarbeit für die Zukunft geweckt. Der amerikanische Präsident Joe Biden und sein Außenminister Antony Blinken haben die Bedeutung der transatlantischen Beziehungen und der multilateralen Zusammenarbeit wiederholt unterstrichen und bereits Taten folgen lassen. So sind die USA kurz nach Bidens Amtsantritt dem Pariser Klimaabkommen und der WHO wieder beigetreten und haben sich auf dem EU-USA-Gipfel erst kürzlich auf die Beendigung eines der größten aktuellen Handelskonflikte verständigt.
Dr. Dirk Jandura, Mitglied des BGA-Präsidiums und designierter BGA-Präsident, mahnte zu mehr Kollaboration und weniger Konfrontation im transatlantischen Verhältnis. „Die USA und die EU müssen die Bewältigung der großen globalen Herausforderungen zur gemeinsamen Aufgabe machen und dürfen sich nicht weiter in kleinteiligen Handelskonflikten verlieren. Insbesondere Auseinandersetzungen über Zusatzzölle für Stahlprodukte, die unnötigen gegenseitigen Ausgleichszölle im Zuge der Boeing/Airbus-Urteile der WTO und die Androhung von Strafzöllen auf deutsche Autos haben in den letzten Jahren auf beiden Seiten erheblichen materiellen und ideellen Schaden angerichtet“, so Dr. Jandura. Eine gemeinsame transatlantische Strategie sei auch hinsichtlich des Umgangs mit China vonnöten, das zunehmend den Wettstreit der unterschiedlichen wirtschaftlichen und politischen Systeme forciere und sich zu einer Herausforderung für die westliche Wertewelt entwickle. Dr. Jandura äußerte zudem die Hoffnung auf ein neues Handelsabkommen mit den USA. Seit den gescheiterten TTIP-Verhandlungen habe sich die Situation im Handel nicht grundlegend verändert: Zum Teil hohe Zölle und nichttarifäre Handelshemmnisse belasten immer noch erheblich den Austausch von Waren und Dienstleistungen.
Die Themen der TBI sind vielfältig. Geplant sind vier Lenkungskreise zu den Themen Handels- und Investitionspolitik, Energie- und Klimapolitik, Daten und Digitalwirtschaft sowie Unternehmen und Finanzen. Mit Till Blässinger, Geschäftsführer der Josef Blässinger GmbH & Co. KG (LK Handels- und Investitionspolitik), und Martin Jauss, Geschäftsführer der Würth Industrie Service GmbH & Co. KG (LK Daten- und Digitalwirtschaft), stellt der BGA jeweils den Co-Vorsitzenden von zweien der vier Lenkungskreise.
Die Mitarbeit von weiteren Unternehmensvertretern aus der BGA-Verbandsfamilie (Geschäftsführer/ Mitarbeiter aus Fachabteilungen) in einem der vier Lenkungskreise ist ausdrücklich erwünscht. Unternehmen haben dort die Möglichkeit, sich am Ausbau der transatlantischen Beziehungen aktiv zu beteiligen und diese mitzugestalten.
Ansprechpartner:
Marcus Schwenke
Abteilungsleiter Außenhandelspolitik, Importförderung, Entwicklungszusammenarbeit
Am Weidendamm 1 a, 10117 Berlin
030 59 00 99 594
marcus.schwenke@bga.de
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